Am Freitag, den 15. Oktober ging es los. Morgens um 8 Uhr traf sich unsere Gruppe in der evangelischen Kirche von Bad Lippspringe. Es wurden kleine Liederbücher verteilt, die wir für die ganze Reise nutzen konnten. In einer gemeinsamen Andacht baten wir um den Segen Gottes für diese Reise.
Das Wetter war in der letzten Woche noch recht angenehm, jetzt aber war es richtig herbstlich geworden. Wie würde es in Rom wohl sein? Was wird uns dort erwarten? Wird alles klappen? Oder wird etwas schief gehen? Und wie wird es in unserer Gruppe zugehen?
Wir waren voller Erwartung und Spannung auf die vor uns liegenden Tage.
Mit dem Bus ging es nach Köln zum Flughafen. Wir kamen gut durch und hatten so noch viel Zeit am Flughafen, denn auch das Einchecken ging sehr zügig. Wir hatten alle elektronische Tickets, also nur Gepäck aufgeben, Bordkarte einstecken und dann ein wenig bummeln, Kaffee trinken oder Mittag essen.
Langsam rückte die Zeit des Abflugs näher. Um 14:15 Uhr sollte es losgehen. Doch die Maschine kam erst 20 Minuten vor der Abflugzeit überhaupt an. Würden die das so schnell schaffen, Leute aussteigen lassen, sauber machen, wir einsteigen?
Es kam noch ganz anders. Plötzlich entdeckten wir, da wurde ja ein Rad zum Flugzeug gebracht – und schon kam auch die Durchsage: „Wegen eines Radwechsels verzögert sich unser Abflug um voraussichtlich 30 Minuten, wir bitten um Ihr Verständnis.“
„Oje, das kann ja noch heiter werden, wenn das so weiter geht?“ waren meine Gedanken. „Liegt in Rom etwa Schnee? Wir brauchen wohl Winterreifen?“, so lästerten verschiedene Mitreisende. Doch eigentlich war uns allen klar, lieber etwas Verzögerung für einen neuen Reifen in Kauf nehmen, als mit einem defekten los zu fliegen.
Und schließlich ging es doch los. Die Maschine war ausgebucht, aber ich hatte Glück und einen Fensterplatz bekommen. Zu sehen gab es während des Flugs jedoch nicht viel, dafür war es meist zu bewölkt. Einzig über den Alpen riss die Wolkendecke ein wenig auf. Und auch in Rom schien zur Landung die Sonne.
Dann galt es zunächst wieder „warten, warten, warten“. Es dauerte doch so seine Zeit bis alle aus der Gruppe ihre Koffer wieder hatten und wir den Flughafen verlassen konnten. Doch es war nichts verloren gegangen, es konnte also wirklich losgehen.
Draußen wartete schon ein etwas älterer Herr auf uns, er brachte uns zu einem Reisebus, welcher uns zu unserem Hotel bringen sollte. Während der Fahrt im Bus bekamen wir schon eine erste Einführung in Italien im allgemeinen und Rom im ganz besonderen. „Passen Sie auf Ihr Gepäck und Ihr Geld auf! Es gibt hier sehr viele Diebe!“ hieß es. Wir nahmen uns diese Hinweise zu Herzen, doch schon
an dieser Stelle sei verraten: Es wurde niemanden von uns etwas geklaut oder gestohlen. Wir haben überall nur liebenswerte, ehrliche, freundliche Menschen getroffen und keine Mafiosi.
Deutlich spannender war da schon die Einführung in das römische Verkehrssystem, oder sollte ich lieber sagen, Verkehrschaos? Natürlich gab es einen Stau in die Stadt hinein und auf der Gegenfahrbahn einen noch größeren Stau aus der Stadt hinaus. Wir bewunderten den Busfahrer, wie er teilweise durch recht enge Straßen fuhr und schüttelten nur noch den Kopf, als es schließlich falsch herum in eine Einbahnstraße zu unserem Hotel ging. Ein entgegen kommender kleiner Fiat, der ja eigentlich richtig fuhr, wurde dabei wild gestikulierend zum Rückwärtsfahren gezwungen. „Das ist nicht falsch“, sagte unser Guide, „wären wir anders herum diese Einbahnstraße gefahren, wäre das ein großer Umweg gewesen, das kann man doch nicht verlangen.“
Im Hotel hiess es dann Zimmer beziehen und bald gab es unser erstes italienisches Abendessen. Anschließend zogen die ersten noch ab in die Stadt, die meisten setzten sich jedoch an die Bar und ließen den Abend nach der langen Reise gemütlich ausklingen.
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